Nathaniel Seiler im Jahr 2018 nach seinem Motto: „Gehen, so weit die Füße tragen“

  • 19. Mai 2018

Nach den beiden Trainingslagern in Südafrika und in Mexiko kam Nathaniel mit leichten Problemen in der Hüfte nach Deutschland zurück und sein Trainer Robert Ihly wußte nicht, ob er beim Weltcup in China die 50 km Distanz auch packen würde. Doch gut vorbereitet war er dort in Top- Form und schaffte sensationell die Norm für die Europameisterschaften im August in Berlin.

Jetzt hoffen wir natürlich alle, dass er vom DLV auch für die Heim- EM nominiert wird.

In China war Nathaniel nicht nur bester Deutscher über die 50 km Distanz sondern errang mit der deutschen Mannschaft auch noch einen sehr guten 6. Platz und dies obwohl der dritte Deutsche, Carl Junghanss, eine Zeitstrafe von 5 Minuten bekam. Zweiter Deutscher über die 50 km war Carl Dohmann vom SCL Heel Baden- Baden.

Erfolgreiches Team: Nathaniel Seiler / Trainer Robert Ihly / Carl Dohmann(SCL Heel Baden-Baden)

Nun geht es nach einer kleinen Ruhephase in die Endphase für Berlin. In einem Trainingslager in Bulgarien und dann zum Abschluß in Kienbaum wird der Bundestrainer Gehen, Ron Weigel, mit seinen Schützlingen nach Berlin reisen, wo die deutschen Geher hoffentlich alle ins Ziel kommen und dann auch die ein oder andere vordere Platzierung heraus kommen wird.

Für Ihre/Eure Unterstützung herzlichen Dank, auch im Namen von Robert Ihly und natürlich Nathaniel Seiler.

Hier noch ein Interview mit Nathaniel und der BNN Anfang 2018:

Ein dreiwöchiges Trainingslager in Südafrika? Diese Möglichkeit, ohne intensives Sponsering kaum denkbar, erhalten wohl nur Ausnahmesportler.Man mag den jungen Geher Nathaniel Seiler, der für den TV Bühlertal antritt, inzwischen als solchen bezeichnen: Zumindest in Deutschland spielt das aufstrebende Talent längst in der „obersten Liga“. So verbrachte er das Trainingslager auf dem afrikanischen Kontinent denn auch mit den besten Gehern der Bundesrepublik: Neben ihm und Carl Dohmann aus Baden- Baden waren weitere sieben Sportler aus den nationalen Hochburgen der leichtathletischen Disziplin dabei, Erfurt und Potsdam. Geleitet wurde das Trainingslager vom Bundestrainer im Gehen, Ronald Weigel. Die intensiven Trainingseinheiten ließen zwar Seiler zufolge wenig Zeit für Land und Kultur, „aber eine Urlaubsreise erwartet ja auch niemand“. Er fühlt sich nun sehr fit, sieht aber noch immer hohen Trainingsbedarf, um die Norm für 50 Kilometer Gehen bei den Europameisterschaften  in Berlin im August zu erfüllen. „Ich bin jetzt noch nicht soweit, denke aber, das Trainingslager in Mexiko, das im März ansteht, wird meine Leistungsfähigkeit weiter stärken.“ Der erste 50-Kilometer-Wettkampf stehe anschließend in China an. Trainingslager, berichtet Seiler, motivierten ihn immer sehr: „Mit Sportlern wie Christopher Linke zu trainieren, der bei den Weltmeisterschaften über 20 Kilometer in London Fünfter wurde, ist ein großer Ansporn und setzt Maßstäbe.“ In Carl Dohmann wiederum habe er einen „absoluten Top-Geher als Sparringspartner“. Die Beiden trainieren häufig gemeinsam in Freiburg, wo Dohmann studiert (Seiler hat sich als Sportsoldat für einen Dienst bei der Bundeswehr am Standort Todtnau entschieden: Als Mitglied der Sportfördergruppe wird er für sein tägliches Training freigestellt).     

Eine riesige Überraschung für Seiler bedeutete die Einladung zum Ball des Sports in Wiesbaden Ende Januar, zu dem er gemeinsam mit weiteren Gehern quasi noch mit Jetlag anreiste: „Ich war zum ersten Mal in dem exklusiven Kreis dabei. Das ist eine besondere Ehre, zumal wir unsere Sportart bei einem  kleinen Testgehen im Saal vorstellen durften.“ Zugleich habe er große Vorbilder des Sports persönlich kennenlernen dürfen: Die ehemalige Spitzenschwimmerin Franziska von Almsick etwa, ebenso Kandidaten für die EM in Berlin. „Auch viele namhafte Politiker waren erschienen, unter ihnen Innenminister Thomas de Maizière.“ Seiler selbst hat sich langfristig zum Ziel gesetzt, bei Olympia zu starten. „Bis dahin ist es noch ein weiter Weg“, räumt er ein. „Aber mit 21 Jahren habe ich ja noch etwas Zeit.“ Nach einem Motto für die kommenden Monate gefragt, zögert er nicht lange: „Gehen, so weit die Füße tragen“, sagt er. Treffender kann man es wohl nicht ausdrücken.